Echolalie



Echolalie

(auch Echophrasie, engl.: echolalia, echo speech) (ICD 10 : R48.8)

ist zunächst eine normale Phase der kindlichen Sprach-Entwicklung (ca. 9. - 15. Lebensmonat).
Hier werden vorgesprochene Laute und einfache Wörter mit mehr oder weniger Erfolg zu wiederholen versucht. Auf diese Weise übt das Kind sich im Formen und Gebrauch von Lauten und Worten und im Erkennen von Zusammenhängen zwischen diesen und Dingen bzw. Ereignissen in seiner Umwelt.


Bei von Autismus Betroffenen hingegen ist Echolalie ein häufiges, auch im Erwachsenenalter noch mögliches Symptom, bei dem sie sehr ausdauernd soeben oder vor einiger Zeit gehörte Geräusche, Worte, Sätze und ganze Gespräche einmal, mehrmals oder auch immer wieder wiederholen (Iteration genannt), ohne dass dies vordergründig einen Sinn zu haben scheint.

Unterschieden werden sollte zwischen exakten Wiederholungen und solchen mit einer leichten Umformung der Wortstellung und/oder Konvertierung von Pronomina bzw. Verbformen, zum Beispiel:

exakte Wiederholung:
Umwelt: Wie heißt du?
Betroffener: Wie heißt du?

mit Konvertierung:
Umwelt: Wie heißt du?
Betroffener: Wie heiße ich?

veränderte Wortstellung und Konvertierung:
Umwelt: Wie heißt du?
Betroffener: Wie ich heiße?


Entsprechend gibt es neben der zwanghaften Nachahmung der Sprache (Echolalie) auch solche der der Bewegungen (Echokinese, -praxie) und/oder Gebärden ( Echomimie) von Personen der Umgebung, was bei Autismus aber seltener der Fall ist. Diese Varianten werden auch unter dem Begriff "Echomatismus" oder "Echoerscheinungen" zusammengefasst.

Häufig sind sie auch bei bestimmten Formen der Schizophrenie und der senilen Demenz.




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